न यॊनिर नापि संस्कारॊ न शरुतं न च संनतिः कारणानि थविजत्वस्य वृत्तम एव तु कारणम
सर्वॊ ऽयं बराह्मणॊ लॊके वृत्तेन तु विधीयते

Occidental

Siteboard

Wheels within wheels in a spiral array
A pattern so grand and complex …

Begriffsdefinitionen

de.wikipedia/Ekliptik
de.wikipedia/Eklipse
de.wikipedia/Schiefe_der_Ekliptik
de.wikipedia/Deklination

de.wikipedia/Lunisolar-Präzession ?
de.wikipedia/Planeten-Präzession ?
de.wikipedia/Nutation_(Astronomie)
de.wikipedia/Allgemeine_Präzession ?
de.wikipedia/Präzessionskegel
de.wikipedia/Präzessionskonstante
de.wikipedia/Zyklus_der_Präzession

de.wikipedia/Frühlingspunkt
de.wikipedia/Äquinoktium
de.wikipedia/Sonnenwende

de.wikipedia/Tropisches_Jahr
de.wikipedia/Wendekreis_des_Krebses
de.wikipedia/Wendekreis_des_Steinbocks

de.wikipedia/Siderische_Periode
de.wikipedia/Siderisches_Jahr
de.wikipedia/Ayanmasa

Zodiaces

Tropischer und siderischer Zodiacus

Die Ekliptik [lat. linea ecliptica, die Linie, auf der Eklipsen (Finsternisse) stattfinden] ist aus der Perspektive der Erde die projizierte Bahn der Sonne, die sie an der Himmelssphäre beschreibt. Auf dieser Bahn bewegen sich auch alle weiteren Planeten des Sonnensystems, präziser formuliert, jeweils circa 8° oberhalb oder unterhalb der Sonnenbahn. Dieses Band um die Ekliptik wird gemeinhin als Zodiacus (altgr. ζῳδιακός, zodiakós, Tierkreis) bezeichnet und benennt astrologisch mithin jene zwölf jeweils 30 Bogengrade umfassenden Sektoren der Tierkreiszeichen.

Die Sonne scheint nun im Ablauf eines Jahres vor diesem Hintergrund entlang zu driften, längs entlang der zwölf Zeichen des astrologischen Sternkreises. 1 Tatsächlich bzw. aus der Perspektive der Sonne jedoch ist die Ekliptik die projizierte Erdbahn, die sich auf den Schwerpunkt des Erde-Mond-Systems bezieht.

Die Erde ist in der aktuellen Phase unseres Jahrhunderts circa 24° gegen den Himmelsäquator geneigt, die sog. Schiefe der Ekliptik, welche durch den Vorgang der Allgemeinen Präzession (lat. praecessio, vorangehen) verursacht wird.

Tropischer Zodiac und Präzession

Kreiselbewegung I

Die Allgemeine Präzession ist die fortschreitende Drehung der Polachse der Erde.

Man muß sich die Erde als großen Kreisel vorstellen, der sowohl inneren als auch äußeren Kräften unterliegt. Diese Kräfte schicken sich an, die Polachse zu kippen. Die Polachse der Erde weicht wie die Achse eines schräg stehenden Kreisels seitlich aus, sodaß sie langsam einen Kegel um den Pol der Ekliptik beschreibt.

Kreiselbewegung II   Praezession

Die Umlaufperiode des Präzessionskegels beträgt etwa 26.000 Jahre (Platonisches Jahr). Während dieses komplizierten Vorgangs bleibt die Schiefe der Ekliptik in den Jahrtausenden annähernd konstant; der halbe Öffnungswinkel des Präzessionskegels ist gleich der Schiefe der Ekliptik.

Die Präzession wird durch die Gravitationsfelder von Sonne, Mond und Planeten verursacht und bewirkt durch die gleichsam stattfindende Verlagerung der Äquatorebene zur Ekliptikebene eine fortlaufende Verschiebung der wichtigen Schnittpunkte an der Himmelskugel und so auch des Frühlingspunktes, welcher rückwärts durch die Ekliptik läuft (etwa 1° in 72 Jahren).

Im astronomischen Kontext spricht man von Lunisolar-Präzession, Planeten-Präzession und Nutation; das Zusammenwirken dieser Kräfte wird als Allgemeine Präzession bezeichnet. In den Darstellungen ist die Neigung des Erdäquators gegen die Bahnebene (circa 24°) verstärkt hervorgehoben.

Ekliptik, Äquinoktien & Solstitien

Die Bahnpunkte der Äquinoktiallinie verbinden Frühlings- und Herbstanfang (Tag- und Nachtgleiche, Equinox). Die Solstitiallinie verbindet die Bahnpunkte, an denen auf der Erde Sommer und Winter beginnt [Sommersonnenwende (SSW) bzw. Wintersonnenwende (WSW), Solstitium].

Die Sonne erreicht in ihren Solstitialpunkten eine Deklination (Winkelabstand zum Himmelsäquator) von +24° zur SSW und −24° zur WSW.

Von einem fixen Beobachtungspunkt in mittleren geographischen Breiten aus betrachtet, erreicht die Sonne in den Jahreszeiten somit unterschiedliche Höhen über dem Horizont. Der Höhenunterschied beträgt zwischen SSW +24° und WSW -24° ergo circa 48°, eine beachtliche Differenz, die für einen unterschiedlich schrägen Einfall der Sonnenstrahlen auf der Erde sorgt und so die klimatischen Unterschiede der Jahreszeiten bewirkt. Die Jahreszeiten sind also durch die Schiefe der Ekliptik und daher primär durch die Allgemeine Präzession verursacht.

Die beiden Halbkugeln haben entgegengesetzte Jahreszeiten. Wenn auf der Nordhalbkugel Sommer herrscht, ist es auf der Südhalbkugel Winter, da die Nordhalbkugel zum Sommeranfang um den 21. Juni am stärksten gegen die Sonne gekippt und der nördliche Wendekreis (Wendekreis des Krebses) in 24° nördlicher Breite senkrecht von der Sonne bestrahlt wird.

Umgekehrt ist es zum Winteranfang um den 21. Dezember: Die Südhalbkugel ist am stärksten gegen die Sonne geneigt und der südliche Wendekreis (Wendekreis des Steinbocks) wird senkrecht bestrahlt. Jetzt herrscht im Süden Sommer und im Norden Winter.

Die okzidentalen astrologischen Definitionen basieren auf dem Tropischen Jahr (altgr. τρόπος, tropos, Drehung, Wendung), der Zeitspanne zweier Übergänge der Sonne durch den Frühlingspunkt (Frühlingsbeginn). Der Beginn des tropischen Jahres im Zeichen des Widders (Aries) ist mit dem Beginn des abendländischen astrologischen Jahres identisch.

Diese geozentrische Definitionsgrundlage der astrologischen Zeichen des abendländischen Zodiacs formuliert sich in anderen Worten dergestalt, daß die Sonne mit dem Passieren der Frühlingsequinox der nördlichen Hemisphäre sich in das Zeichen Widder bewegt, ungeachtet der Verschiebung der durch die Präzession bewirkten Kreiselbewegung der Erdachse.

Der (tropische) Frühlingspunkt bewegt sich rückläufig durch die Ekliptik und fällt in der Gegenwart in die siderischen Fische. Nach dem Platonischen Jahr orientiert sich der Frühlingspunkt wieder in die Deckungsgleiche mit dem siderischen Widder; nach 26.000 Jahren sind die beiden Zodiaces mithin wieder kongruent.

Siderischer Zodiac

Eine systembezogenere astrologische Definition basiert auf dem siderischen Zodiacus (lat. sidus, Stern), welcher die Thematik der Bahnebenen aus einer anderen Perspektive beleuchtet:

Während der abendländische (tropische) Zodiacus per definitionem den Beginn des spirituellen Jahres trotz des durch die Allgemeine Präzession bedingten Platonischen Jahres (Verschiebung des Frühlingspunktes/des Zodiacs gegenüber der Fixsternsphäre) auf den irdischen Frühlingspunkt in Aries bezieht, so bezieht sich der siderische Zodiac per definitionem auf „einen Fixstern“, d. h. nach dem Ablauf eines Jahres tritt die Sonne wieder in Conjunction mit diesem astronomisch willkürlich festlegbaren Fixstern (Siderisches Jahr). Es bestehen also gewisse Differenzen hinsichtlich der Betrachtungsweise dessen, was nun als Anfangspunkt zu definieren sei.

Astronomisch ist das siderische Jahr als Zeitspanne zu sehen, was bedeutet, daß ein räumlich fixer Anfangspunkt nicht zwingend benötigt wird. Astrologisch aber sehr wohl, und so teilen sich einmal mehr die Meinungen: Die indische Astrologie, in ihren Berechnungen ausschließlich den siderischen Zodiac heranziehend, beruht primär auf Spica als Ayanamsa अयनांश (Anfangspunkt), während der westliche siderische Zodiacus vornehmlich auf Aldebaran basiert. Hintergrund dieses astrologisch-astronomischen Dissenses ist u. a. die Unklarheit über die chronologische Deckungsgleichheit der beiden Zodiaces.

Die astrologisch hauptsächlich angewendeten Ayanamsa beziehen sich in der indischen Astrologie auf Lahiri und Krishnamurti; in der abendländischen Astrologie wurde oder wird gerne mit dem Fraghan Bradley-Ayanamsa gearbeitet. Einmal mehr streiten die Geister um die Wahrheit, nun eben um den einzig und allein selig machenden Anfangspunkt. Es bestehen so einige unterschiedliche Berechnungsansätze wie Interpretationen zum Ayanamsa, am deutlichsten differenzieren sich Steiner und Rijckenborgh von gängigen Modellierungen.

Die beiden Zodiaces an sich sind als wohlgemerkt ineinander wirkend zu verstehen (Räder in Rädern, in religiöser Terminologie cf. Hesekiel passim) und eben nicht als lediglich auf divergenten Betrachtungs- und Berechungsmodi basierende systemspezifische Interpretationen. Daher sind im Umlauf befindliche systemabgrenzende und/oder mechanistischem Habitus entspringende Behauptungen einiger Astrologen, der siderische Zodiacus sei obsoleter Natur oder man solle/müsse sich zwischen dem stringent einen oder anderen entscheiden, bereits vom Ansatz her grundfalsch. Gleichwohl verbleibt das Allerfassen dieser im Finalen befindlichen Kontexte dem menschlichen Verstande aus freilich guten Gründen vorenthalten.

Dramaturgem ante portas

Die Erde zieht also mit einer durch die Präzession verursachten Polachsenneigung ihre Bahn durch die Ekliptik. Aufgrund dieses Umstandes verschieben sich die astrologischen Zeichen um eben diesen Betrag. Es bestehen nun signifikante Affinitäten zwischen dem siderischen und dem tropischen Zodiacus, ebenso zu den chinesischen Betrachtungen, worauf sich die fundamentale Frage offenbart, ob die behauptete Ausschließlichkeit des in der abendländischen Astrologie über Jahrhunderte favorisierten tropischen Zodiacs, per definitionem auf den irdischen Frühlingsanfang der nördlichen Hemisphäre im Zeichen Widder festgelegt, noch länger oder überhaupt aufrechtzuerhalten ist.

Im einige Zeit betriebenen Diskurs mit fachlich Versierten aller Coleur wurde jedoch eine dem Autoren zunächst nicht nachvollziehbare Ablehnungshaltung auf durchaus breiter Front gegen eine Synthese der effizienten Potentiale diverser astrologischer Methodika ersichtlich. Eine sowohl im Grunde kritiklose Übernahme bestehender Standards aus Bequemlichkeit als auch elitär-konservativer Negativismus, resultierend aus starrsinniger, dumpfer Reviermentalität, sorgen leider dafür, daß viele Astrologen ein ebensolches selbstimmunisierendes Verhalten aufweisen, wie sie es u. a. an Wissenschaftlern so vehement kritisieren.

Anscheinend laviert man sich lieber mit Halbheiten und verwaschenen Definitionen über die Jahrhunderte; neben manchem anderen fungiert das Anpreisen der „kulturellen Vielfalt“ als fadenscheinige Schutzbehauptung. In Wahrheit aber sitzen nicht wenige Astrologen aus verschiedenen Gründen auf „ihrem“ System wie Glucken auf ihren Eiern und liegen sich ganz fürchterlich in den Haaren, sobald sich eine andere Perspektive als die ihnen eigene aufzeigt, umso mehr, wenn sie zutreffend sein könnte.

Dieses gleichsam ermüdende wie auch wohlbekannte Szenario zieht sich nun schon seit Langem hin, worin beispielsweise auch die Unkenntnis oder besser Nichtkenntnisnahme der hohen Relevanz jener chinesischen Jahressäule gründet; und so weiter. Hierzu sicher naheliegend die rhetorische Frage: „Erwarten Sie im Astrologischen allen Ernstes ein streitkulturell paradiesischeres Ambiente als in Politik, Religion und Wissenschaft? Warum sollte es in der Astrologie anders sein?“ Einerseits wohl wahr, doch andererseits ist damit nichts gewonnen.

Jedes System weist evidente Stärken wie unvermeidlich auch Schwächen auf, was einer anhaltenden Verteufelung und Perhorreszierung der Astrologie durch diesbezüglich interessierte Kreise Tür und Tor öffnet oder weiterhin offenhält. Die Gegner der Astrologie durch entschlossen praktizierte Selbstzerfleischung resp. fanatisches Festhalten an angreifbaren Standards auch noch zu unterstützen, kündet vom Gegenteil überwältigender astrologischer Weisheit. Elitäre Prinzipien, Ignoranz, Bequemlichkeit oder Revierdenken sind allein schon aus diesem Grunde unangebracht, und (approximativ) ganzheitliche Erkenntnis folgt daraus zweifellos erst recht nicht.

Weil weder pessimistischer Defätismus noch pathologischer Optimismus des Autoren charakterisierende Wesenszüge bestimmen, sei zum Ausklang dieser Zeilen (dem Wissen um die Gesetzmäßigkeiten dieser Seinsebene konform) zum Ausdruck gebracht, keinen utopisch unerwartbaren Hoffnungen zu frönen, doch in der Phasenhaftigkeit des Werdens und Vergehens nach dem Niedergang des allzu dumpfen Materialismus auch und gerade die unverdient so in den Schmutz gezogene heilige Astrologia wieder ihre strahlenden Momente in der Zeit erleben wird.

Claus Rotter
Erstverfasst um 2004
Redigierung & Überarbeitung I am 26.01.2014, 15:49h GMT+01:00
Redigierung & Überarbeitung II am 19.04.2024, 21:30h GMT+02:00

Fußnoten
  1. Differenziere tropisch vs. siderisch:
    altgr.: τϱόπος (tropos); Plural τϱόποι (trópoi) bzw. τϱοπή (tropé); Tropen; Wendungen, Wendepunkte. Umgangssprachlich den heißen Regionen der Erde gleichgesetzt, fiel der Terminus insofern nicht in Gänze völkischer Bedeutungswandlung anheim, daß der präzisierte Begriff τϱόποι Ἥλιου (Trópoi Hēliou) in der Tat die Sonnenwendegebiete benennt, nämlich den Gürtel von 47 Bogengraden um den Äquator (jeweils 23,5° nördlicher wie südlicher Breite). Die eigentlichen Wendepunkte jedoch sind der Wendepunkt des Krebses (Sommersonnenwende), von welchem an die Sonne sich verausgabt und die Tage kürzer werden sowie der Wendepunkt des Steinbocks (Wintersonnenwende), von welchem an die Sonne neue Kraft gewinnt und die Tage länger werden (wohlgemerkt auf die Nordhalbkugel bezogen, reziprok all dies auf der Südhalbkugel der Erde). Zu den Wendepunkten werden aber auch die Tag- und Nachtgleichen (Äquinoktien) gezählt. Die beiden Äquinoktien und Solstitien (Frühlingsequinox, Sommersolstitium, Herbstequinox und Wintersolstitium, die Achsenpunkte der Sonnenbahn) erstellen das Kardinale Kreuz (Aries, Cancer, Libra, Capricorn) des Zodiacs und damit die Haupthimmelsrichtungen wie gleichsam den Beginn der Jahreszeiten (Tropisches Jahr), wobei Aries-Libra die horizontale, Cancer-Capricorn die vertikale Axis des Kreuzes formulieren. Die Grundlagen des tropischen Zodiacs referieren auf den gegebenen Bedingungen innerhalb des Sonne-Erde-Mond-Systems, sc. der Polachsenneigung (Schräge der Ekliptik), der Präzession (Platonisches Jahr) und den daraus resultierenden Jahreszeiten. Im Unterschied hierzu bezieht sich der Beginn des siderischen Zodiacs (lat. sidus, Stern) auf die Conjunction der Sonne mit einem Fixstern, meist Spica (Siderisches Jahr). Abendländische Astrologie wurzelt in ihren Betrachtungen im tropischen Zodiacus, indische Astrologie im siderischen; beide basieren, die Betrachtungsgrundlage betreffend, auf prinzipiell deduktivem Schluß. Divinationsgrundlage chinesischer Schicksalsdeutung wiederum ist der chinesische Mondkalender; diese basiert, die Betrachtungsgrundlage betreffend, auf induktivem Schluss. Die epistemologische Ebene betreffend ist von höchster Priorität die Erkenntnis jener oben bereits angeführten wheels within wheels. Im weiteren Wortsinn benennt der Terminus Tropen eine Varietät der rhetorischen Figuren.
Nach oben
Zurück
ब्राह्मण   About  ||  Contact  ||  Disclaimer  ||  Impressum  ||  Site Map  ||  brahmana.net
XHTMLCSSUnicodeAny Browser