न यॊनिर नापि संस्कारॊ न शरुतं न च संनतिः कारणानि थविजत्वस्य वृत्तम एव तु कारणम
सर्वॊ ऽयं बराह्मणॊ लॊके वृत्तेन तु विधीयते

Esoterica

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Schleier der Isis

Dreifacher Schleier der Isis

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Auf dem angeblichen Grab der Isis in der Nähe von Memphis befand sich eine Statue, die mit einem schwarzen Schleier verhüllt war. In den Sockel der Statue war folgende Inschrift eingraviert:

„Ich bin alles, was war [QUID FUIT], was ist [QUID EST] und was sein wird [QUID ERIT] und noch kein Sterblicher hat es gewagt, meinen Schleier zu lüften.“

Unter diesem Schleier liegen alle Geheimnisse und das Wissen der Vergangenheit verborgen. Das Entfernen des Schleiers der Isis steht symbolisch für die Offenbarung des Lichts. Wem es gelingt, den Schleier der Isis zu lüften, der wird unsterblich.

Jeder konnte und musste als Individuum selbst entscheiden, ob er dem Heilsweg folgen wollte. Daher hatte die ägyptische Religion keinen missionarischen Anspruch. Sie war weltoffen und gnädig zu ihren Anhängern. Für die alten Ägypter lag der Schlüssel zum Wissen über die Welt nur in ihren Tempeln. Nie wollten sie anderen dieses Wissen aufzwingen. Daher nahmen sie nur widerwillig einige griechische Studenten auf, denen ihre Unwissenheit und Geschwätzigkeit vorgeworfen wurde. Sie trugen die Namen Homer, Solon, Pythagoras, Demokrit, Eudoxos, Herodot, Iamblichos, Platon, Plutarch und Thales.

Dennoch waren es die Griechen, die den Ruf Ägyptens überall verkündeten und den Kult der Isis und der Osiris in ganz Europa verbreiteten – ein Paradox, das sich nur aus der Geschichte heraus verstehen lässt. Sie waren es, die einige Aspekte der Weisheit der alten Priester offenbarten. Dabei verschwiegen sie aus Ehrfurcht, was sie über den in den Heiligtümern verborgenen Schlüssel zur Erkenntnis wussten. In der Redekunst bewandert, konnten sie den Schleier der Isis über den nur Eingeweihten vorbehaltenen Geheimnissen belassen, zu deren Hütern sie nun geworden waren.

Heute, am Anfang des dritten Jahrtausends, scheinen Licht und Erkenntnis wieder verdunkelt zu sein, Mythen und Gottheiten haben sich unseren Blicken entzogen. Niemand besingt mehr die Erscheinung der Götter, kein Pharao heißt mehr die Sonne willkommen. Dennoch richten sich alle Augen auf Ägypten, wenn die Nacht unser Bewusstsein ergreift. Es ist noch immer in diesem Spiegel des Himmels, wo die himmlischen Lichter leuchten. Wir müssen nur hinsehen und unser Bewusstsein öffnen. Guillaume Apollinaire hat es so formuliert: „Es ist höchste Zeit, die Sterne wieder anzuzünden.“

„Weißt Du nicht, Asklepiades, dass Ägypten das Abbild des Himmels ist [...] der Ort, auf den sich all die von den Himmelskräften gelenkten Geschehnisse übertragen ? Vielmehr noch: Unsere Heimat ist der Tempel der gesamten Welt.“
Hermes Trismegistos, Corpus Hermeticum II


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Das verschleierte Bild zu Saïs

Ein Jüngling, den des Wissens heißer Durst
Nach Saïs in Ägypten trieb, der Priester
Geheime Weisheit zu erlernen, hatte
Schon manchen Grad mit schnellem Geist durcheilt,
Stets riß ihn seine Forschbegierde weiter,
Und kaum besänftigte der Hierophant
Den ungeduldig Strebenden. „Was hab ich,
Wenn ich nicht alles habe?“ sprach der Jüngling,
„Gibts etwa hier ein Weniger und Mehr?
Ist deine Wahrheit wie der Sinne Glück
Nur eine Summe, die man größer, kleiner
Besitzen kann und immer doch besitzt?
Ist sie nicht eine einzge, ungeteilte?
Nimm einen Ton aus einer Harmonie,
Nimm eine Farbe aus dem Regenbogen,
Und alles, was dir bleibt, ist nichts, solang
Das schöne All der Töne fehlt und Farben.“

Indem sie einst so sprachen, standen sie
In einer einsamen Rotonde still,
Wo ein verschleiert Bild von Riesengröße
Dem Jüngling in die Augen fiel. Verwundert
Blickt er den Führer an und spricht: „Was ists,
Das hinter diesem Schleier sich verbirgt?“
„Die Wahrheit“, ist die Antwort. - „Wie?“ ruft jener,
„Nach Wahrheit streb ich ja allein, und diese
Gerade ist es, die man mir verhüllt?“

„Das mache mit der Gottheit aus“, versetzt
Der Hierophant. „Kein Sterblicher, sagt sie,
Rückt diesen Schleier, bis ich selbst ihn hebe.
Und wer mit ungeweihter, schuldger Hand
Den heiligen, verbotnen früher hebt,
Der, spricht die Gottheit -“ - „Nun?“ -
„Der sieht die Wahrheit.“

„Ein seltsamer Orakelspruch! Du selbst,
Du hättest also niemals ihn gehoben?“
„Ich? Wahrlich nicht! Und war auch nie dazu
Versucht.“ - „Das fass ich nicht. Wenn von der Wahrheit
Nur diese dünne Scheidewand mich trennte -“
„Und ein Gesetz“, fällt ihm sein Führer ein.
„Gewichtiger, mein Sohn, als du es meinst,
Ist dieser dünne Flor - für deine Hand
Zwar leicht, doch zentnerschwer für dein Gewissen.“

Der Jüngling ging gedankenvoll nach Hause,
Ihm raubt des Wissens brennende Begier
Den Schlaf, er wälzt sich glühend auf dem Lager
Und rafft sich auf um Mitternacht. Zum Tempel
Führt unfreiwillig ihn der scheue Tritt.
Leicht ward es ihm, die Mauer zu ersteigen,
Und mitten in das Innre der Rotonde
Trägt ein beherzter Sprung den Wagenden.

Hier steht er nun, und grauenvoll umfängt
Den Einsamen die lebenlose Stille,
Die nur der Tritte hohler Widerhall
In den geheimen Grüften unterbricht
Von oben durch der Kuppel Öffnung wirft
Der Mond den bleichen, silberblauen Schein,
Und furchtbar wie ein gegenwärtger Gott
Erglänzt durch des Gewölbes Finsternisse
In ihrem langen Schleier die Gestalt.

Er tritt hinan mit ungewissem Schritt,
Schon will die freche Hand das Heilige berühren,
Da zuckt es heiß und kühl durch sein Gebein
Und stößt ihn weg mit unsichtbarem Arme.
Unglücklicher, was willst du tun? So ruft
In seinem Innern eine treue Stimme.
Versuchen den Allheiligen willst du?
Kein Sterblicher, sprach des Orakels Mund,
Rückt diesen Schleier, bis ich selbst ihn hebe.
Doch setzte nicht derselbe Mund hinzu:
Wer diesen Schleier hebt, soll Wahrheit schauen?
„Sei hinter ihm, was will! Ich heb ihn auf.“
(Er rufts mit lauter Stimm.) „Ich will sie schauen.“
Schauen!
Gellt ihm ein langes Echo spottend nach.

Er sprichts und hat den Schleier aufgedeckt.


Nun, fragt ihr, und was zeigte sich ihm hier?
Ich weiß es nicht. Besinnungslos und bleich,
So fanden ihn am andern Tag die Priester
Am Fußgestell der Isis ausgestreckt.
Was er allda gesehen und erfahren,
Hat seine Zunge nie bekannt. Auf ewig
War seines Lebens Heiterkeit dahin,
Ihn riß ein tiefer Gram zum frühen Grabe.

„Weh dem“, dies war sein warnungsvolles Wort,
Wenn ungestüme Frager in ihn drangen,
„Weh dem, der zu der Wahrheit geht durch Schuld,
Sie wird ihm nimmermehr erfreulich sein.“


Friedrich von Schiller, 1795

Der Zauberlehrling

Hat der alte Hexenmeister
sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort und Werke
merkt ich und den Brauch,
und mit Geistesstärke
tu ich Wunder auch.

Walle! walle
Manche Strecke,
daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße.

Und nun komm, du alter Besen!
Nimm die schlechten Lumpenhüllen;
bist schon lange Knecht gewesen:
nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe,
oben sei ein Kopf,
eile nun und gehe
mit dem Wassertopf!

Walle! walle
manche Strecke,
daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße.

Seht, er läuft zum Ufer nieder,
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
und mit Blitzesschnelle wieder
ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
voll mit Wasser füllt!

Stehe! stehe!
denn wir haben
deiner Gaben
vollgemessen! -
Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!

Ach, das Wort, worauf am Ende
er das wird, was er gewesen.
Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
bringt er schnell herein,
Ach! und hundert Flüsse
stürzen auf mich ein.

Nein, nicht länger
kann ichs lassen;
will ihn fassen.
Das ist Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger!
Welche Mine! welche Blicke!

O du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen,
der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
steh doch wieder still!

Willst am Ende
gar nicht lassen?
Will dich fassen,
will dich halten
und das alte Holz behende
mit dem scharfen Beile spalten.

Seht da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nur auf dich werfe,
gleich, o Kobold, liegst du nieder;
krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich, brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen,
und ich atme frei!

Wehe! wehe!
Beide Teile
stehn in Eile
schon als Knechte
völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!

Und sie laufen! Naß und nässer
wirds im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! hör mich rufen! -
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los.

„In die Ecke,
Besen, Besen!
Seids gewesen.
Denn als Geister
ruft euch nur zu diesem Zwecke,
erst hervor der alte Meister.“


Johann Wolfgang von Goethe, 1827

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