न यॊनिर नापि संस्कारॊ न शरुतं न च संनतिः कारणानि थविजत्वस्य वृत्तम एव तु कारणम
सर्वॊ ऽयं बराह्मणॊ लॊके वृत्तेन तु विधीयते

Astrologia

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TABULA SMARAGDINA
Lateinischer Text, Nürnberg 1541

VERSIO TABULAE SMARAGDINAE HERMETIS
Qualis ea Vulgo Latino Idiomate, e Phoenicio expressa circumfertur.


VERBA SECRETORUM HERMETIS TRISMEGISTI

Verum, sine mendacio, certum et verissimum. Quod est inferius, est sicut (id) quod est superius, et quod est superius, est sicut (id) quod est inferius, ad perpetranda miracula rei unius. Et sicut omnes res fuerunt ab uno, meditatione unius: sic omnes res natae fuerunt ab hac una re, adaptione. Pater ejus est Sol, mater ejus Luna; portavit illud ventus in ventre suo; nutrix ejus terra est. Pater omnis thelesmi totius mundi est hic. Vis (Virtus) ejus integra est, si versa fuerit in terram. Separabis terram ab igne, subtile a spisso, suaviter, cum magno ingenio. Ascendit a terra in coelum, iterumque descendit in terram, et recipit vim superiorum et inferiorum. Sic habebis gloriam totius mundi. Ideo fugiat (fugiet) a te omnis obscuritas. est totius fortitudinis fortitudo fortis: qua vincet omnem rem subtilem, omnemque solidam penetrabit. Sic mundus creatus est. Hinc adaptiones erunt mirabiles, quarum modus est hic. Itaque vocatus sum Hermes Trismegitus, habens tres partes Philosophiae totius mundi. Completum est quod dixi de operatione Solis.

MEMPHITISCHE TAFEL

ΟΥΡΑΝΟ ΑΝΩ ΟΥΡΑΝΟ ΚΑΤΩ
ΑΣΤΕΡΑ ΑΝΩ ΑΣΤΕΡΑ ΚΑΤΩ
ΠΑΝΟ ΑΝΩ ΠΑΝ ΤΟΥΤΟ ΚΑΤΩ
ΤΑΥΤΑ ΑΑΒΕ ΚΑΙ ΕΥΤΥΧΕ.

Himmel oben, Himmel unten
Sterne oben, Sterne unten,
Alles, was oben ist, ist auch unten,
Solches nimm und sei glücklich.

Astrologia

Entrée Astrologia

„Die Philosophia und also auch die wahre Astrologia ist ein Zeugnis von Gottes Werken und also ein heilig und gar nicht ein leichtfertig Ding, das will ich meinesteils nicht verunehren.“

Johannes Kepler

„Die vornehmste Wissenschaft, welche aus einer Kenntnis kosmischer Vorgänge heraus auf die Gestaltung irdischer Verhältnisse Schlüsse zu ziehen sucht, ist in China wie in Ägypten, Vorderasien, Europa und Indien die Astrologie sowie die eng mit ihr verbundene Lehre von guten und schlechten Zeiten.“

Helmuth von Glasenapp

Es gibt einige Dinge, die man im nicht allein astrologischen Rahmen wissen sollte. Nicht wenige dieser Dinge werden geflissentlich beschwiegen respektive schöngeredet oder Schlimmeres. Das Gros astrologischer Publikationen beschränkt sich auf Trivialitäten, Verniedlichungen oder Verfälschungen. Wir werden uns dem nicht anschließen. Auf die Gegner der Astrologie wird in diesem Entrée hinreichend eingegangen werden.

[incipit]

In der Astrologie ist es, wie sollte es anders sein, auch nicht sehr viel besser als in anderen Disziplinen: Nicht selten zwei Leute, drei Meinungen – oftmals gar mehr. Wie jede Zunft kennt auch die Astrologenzunft ihre Handwerker und Meister, ihre Künstler, ihre Scharlatane und Giganten, und der Astrologe weiß um die tiefgründige Schönheit seiner Grande Dame Astrologia ebenso wie um ihre unberechenbaren Launen, um ihre strahlenden Sternstunden ebenso wie um ihre namenlosen Tiefen.

Nun ist es aber so, daß die Astrologie eine Disziplin darstellt, in welcher man in die „unsichtbare Welt“ vordringt, auch wenn das besonders manche Anfänger in den letzten Konsequenzen nicht wissen oder ahnen. Auf dem astrologischen Wege trifft man schnell auf Mystiker, Esoteriker, Okkultisten und was nicht alles, und man bewegt sich, und dessen muß man sich klar sein, gleichsam in den Gefilden des Religiösen, wo sich Priester und Gläubige aller möglicher und unmöglicher Religionen tummeln.

Es ist kein Zufall, daß zu Christus zwölf Jünger assoziiert werden, es ist kein Zufall, daß die Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes mit den Fixzeichen, den „Säulen des Himmels“, symbolisiert werden [zumeist: Stier zu Lukas, Löwe zu Markus, Adler (Skorpion) zu Johannes, Mann (Wassermann) zu Matthäus; vgl. hierzu bspw. Codex aureus Epternacensis]. Diese Motive finden Sie gleichsam in der Offenbarung (4,7), da es e.g. heißt: „Und die erste Gestalt war gleich einem Löwen, und die zweite Gestalt war gleich einem Stier, und die dritte Gestalt hatte ein Antlitz wie ein Mensch, und die vierte Gestalt war gleich einem fliegenden Adler“ sowie e.g. Offenbarung (21,14) „Die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der Apostel des Lammes“. Sehr wesentlich ist hierbei, daß diese Inhalte bereits im Alten Testament umfassend formuliert wurden, e.g. in Ezechiel 10. Die über die Zeiten des alten zum neuen Bund fortlaufend analoge Terminologie und besonders die Interpretation des Inhaltlichen zeichnen hierbei höchst offenkundig nicht sekundär.

Sie finden noch so manche weitere elementare systemimmanente mythologisch-astrologische Affinität in christologischer Symbolik formuliert – und ebenso unvermeidlich wie folgerichtig auch in allen anderen Religionen.

Weil demzufolge nun im Religiösen das tiefe Innere des Menschen angesprochen wird, und weil über Religiöses in der Tat oftmals unschön wie auch folgerichtig Macht ausgeübt wird, finden wir in den Religionen gleichsam folgerichtig viele Fundamentalisten; so mancher sich einer religiösen Richtung anschließt, die mit der eigenen Spiritualität resp. dem eigenen Selbstverständnis harmoniert oder sich im weitesten Sinne noch deckt. Kongruenz zeigt sich im Kontext als ein ebenso relevanter Faktor wie die luziferischen Themen des Aufbegehrens, der Auflehnung und der Selbstheiligung.

Von Satanismus über epidemisch wucherndem Atheismus, von Nihilismus über Sensualismus und Existenzialismus, von krudesten Synkretismen über pedantische Auslegung überlieferter Glaubensinhalte bis zum Sektierertum finden wir ein farbenprächtiges Spektrum von maximal gleichgültig über mehr oder minder tolerant bis extremistisch, von chaotisch bis strukturiert, von der Pseudoreligion über Gurus aller Art bis zu den großen Monotheismen finden sich zahlreiche Anlaufstellen, und wer nichts Passendes findet, entwickelt seine eigene Religion. Es ist unschwer zu konstatieren, daß so einige Fußball-Fans ihre Religion in ihrem Verein sehen, wie man plakativ wie exemplarisch an den Vorgängen um Diego Maradona (Iglesia Maradoniana) nachvollziehen kann.

Worin sich die oftmals so offerierten, dennoch aber keinesfalls „im Kern alle dasselbe aussagenden Religionen“ zumindest in weiten Bereichen ähneln, ist das oben angeführte Ansprechen des tiefen Inneren. „In pluribus unum“, formuliert der wohlmeinende Betrachter hierzu.

Speziell innerhalb des offenbar aufgrund des Untergangs Judas (598 v.Chr.) sich entwickelnden Monotheismus (Deuteronomium 28, 1-69, desw. 6,4 sowie die Ergänzung des Psalms 86, 6 & 7) und der sich im weiteren Verlauf entwickelnden christlichen Monotheismen, welche man als geschlossene Systeme bezeichnen kann, entfalteten sich nun in deren Hauptorientierungen der episkopalen, presbyterianischen und kongretionalistischen Ekklesiologie mehr oder weniger komplexe Lehren, Dogmen, spitz formuliert Ideologien bezüglich dessen, wie und was Gott ist, was er will und tut, was das für unsere Seinsebene und den Menschen bedeutet, welche Konzepte für Moral und Ethik, für die Verwaltung von Gemeinschaft daraus resultieren usw usw. All dies betrifft ganz konkret die Institutionen und Organe der Machtausübung. Aus diesen Gründen entwickelte sich im Werden des Christentums relativ frühzeitig über die konstantinische Wende (ἐν τούτῳ νίκα, i.e. In hoc signo vinces, Schlacht bei der Milvischen Brücke, 28. Oktober 312; Mailänder Vereinbarung, 313) resp. das erste Konzil von Nicäa (325) das fortan als „reine Lehre“ terminologisierte assimilativ-kumulative Etablieren heidnischer Tradition, griechischer Philosophie, römischer Hierarchie sowie des nota bene ursprünglich subversiven Wortes Christi als Staatsreligion („Cunctos populos“, Theodosius I, 28. Februar 380). Im weiteren Verlauf formulierte Termini wie die „Concordia sacerdotii et imperii“ charakterisieren diesen Vorgang sehr anschaulich: Die prinzipielle Eintracht des Sacerdotalen, des Priesterlichen, als Verwalter des Himmlischen und des Imperialen, des mithin Königlichen, als Verwalter des Irdischen, idealerweise zum Wohle der Gemeinschaft, wie sich das in allen Zeiten und Kulturen auf die eine oder andere Weise realisiert wiederfindet – gewiß nichts Neues unter der Sonne.

Zwischenbilanzierend hierzu die kurze Anmerkung, daß die sogenannten „Grenzen“ zwischen Religion, Theologie, Philosophie, Astrologie, Esoterik, Okkultismus etc., kurz, den metaphysikalischen Disziplinen, naturgemäß ausgesprochen fließende Natur aufweisen und in weiten Bereichen per se nicht vorhanden sind resp. allenfalls von den Ideologien/Ideologen gesetzt werden. 1

Die gewissermaßen professionell im 4. Jahrhundert von Konstantin eingeleitete und von Theodosius installierte Einheit politischer und religiöser Macht, kulturhistorisch keinesfalls ein Novum, wurde in der weiteren Entwicklung zunächst für den europäischen Kontinent verbindlich, spirituelle Wahrheit jedoch im Sinne einer Rechtsbeugung zunehmend verfälscht. Man sollte hierzu nicht vergessen, daß man noch vor einiger Zeit schnell auf dem Scheiterhaufen, am Galgen oder im Konzentrationslager landete, wenn man das eine oder andere „falsche“ Wort, die eine oder andere unpassende Meinung äußerte, und auch heute ist es speziell für Freidenker nicht gerade ungefährlich, bspw. auf islamischem Boden mit einem fundamentalistischen Muslim über Spirituelles zu sprechen. Darüber hinaus muß man sich bekanntlich auch und gerade in „freiheitlich-demokratischen“ Systemen nicht über Repressionen wundern, so man Phrasen wie „Meinungsfreiheit“ beim Wort nehmen sollte.

Seitens (nicht nur) der großen christlichen Konfessionen war und ist ihr Verhältnis zur Astrologie über die Zeiten gleichwohl fortlaufend ambiguoser Natur, gleichnishaft signifikant am Patristiker und Kirchenlehrer Augustinus, welcher als Gegner der Astrologie zeichnet, an diversen, der Astrologie mal aufgeschlossen, mal feindselig gegenüberstehenden Päpsten, an Martin Luther, wiederum gegnerisch fungierend, derweil sein Weggefährte Melanchton zugeneigt. Qualitercumque, den Disziplinen der hart umkämpften Wahrheitsbranche entspringen ebenso naturgemäß wie in stets wiederkehrenden Extrem-Phasen sowohl pharisäisch als auch zelotisch verhärtende Ausschließlichkeitspostulate. Gegenwärtig wird die Astrologie e.g. seitens der katholischen Kirche leider einmal mehr zunächst undifferenzierend mit allerlei Ausdrucksformen verwerflicher Dämonie und Magie in einen Topf geworfen, um dann stehenden Fußes das Kind mit dem Bade auszuschütten. 2

Die Inquisition indes lebt fort; wer nicht der herrschenden Doktrin in ihren grundlegenden Elementen nach dem Munde redet, wird exmatrikuliert. In der Neuzeit ist zu konstatieren, daß spirituelle Inhalte von den Wissenschaften in ihrer Ganzheit bekämpft werden – womit prima facie einzig und allein die Verfälschung, die Lüge und der Betrug im Interesse materialistisch-irdischen Machterhalts verbindlich wurde und blieb. Karl Marx, dessen materialistische politische Philosophie fürwahr zum Humus ideologischer Extreme schlechthin mutierte, definierte einst Ideologie als „Gebäude, das zur Verschleierung und damit zur Rechtfertigung der eigentlichen Machtverhältnisse dient“. Es stellt sich zum einen die Frage, inwieweit solch gigantische Wahrheitsbeugung nicht von Anbeginn zumindest in Ansätzen praktiziert wurde und zum anderen, in welchen spirituellen Bereichen diese Prinzipien ihren Ursprung haben, denn es ist im Kern nichts anderes als der Widerstreit der archaischen Mächte, die sich in den Wesenheiten verkörpern, Erscheinung zu werden begehren. 3

Weil die Astrologie mit ihren Methoden ein tiefgründiges Potenzial an Aussage und Erkenntnis über das Sein und die Dinge beinhaltet, wird sie seit Langem als „Werkzeug der Aufdeckung“ gefürchtet, verteufelt und bekämpft, und nicht allein Wissenschaft und Klerus hüten eifersüchtig ihre Pfründe. Es ist darum sinnlos, mit Protagonisten und Apologeten dieser Kategorie über „Wahrheit“ diskutieren zu wollen. Es geht hier nicht um Wahrheit – oder besser formuliert, hier soll mit allen Mitteln Wahrheit, da weder ideologiekonform noch beherrschbar, verhindert werden, wie an der Vehemenz der vorgetragenen wie auch real vollzogenen Vorstellungsinhalte nachvollziehbar ist. Nicht umsonst existiert diese schlagartig eigentümlich einmütige „Concordia contra Astrologia“, vordergründig bestehend aus im Wesentlichen Rationalisten, Szientisten und Klerikern. Dieter Koch schreibt in seiner „Kritik der astrologischen Vernunft“ u.a. von „einer Spezies, die dem Dogmatismus verfallen ist, die blind an die Lehren der klassischen Naturwissenschaften glaubt, sich gegen alles richtet, was für sie nach 'paranormal' riecht, mit missionarischem Eifer gegen alles solche ankämpft.“

Andererseits existieren kluge Köpfe aus bspw. der Philosophie, weniger der Theologie, die sehr wohl um „die Dinge“ wissen, sich aber in karrieretechnischer Opportunität der gängigen Lehrmeinung beugen und sich anpassen, wie das auch bei so einigen Ärzten, Psychotherapeuten etc. stattfindet, die nur zu gut wissen, welch fundamentale Aussagen man im Horoskop über e.g. Krankheit und Heilung eines Patienten erhält, ihnen der hippokratische Eid ins Gewissen zwickt und deswegen, um ihre Approbation zu behalten, eben heimlich im stillen Kämmerlein einen Blick ins Chart riskieren. Freilich ließen sie sich eher totschlagen, bevor sie das je öffentlich einräumen würden. Apropos „stilles Kämmerlein“, es sollen in diesem Absatz diejenigen nicht unerwähnt bleiben, die sich (lange nicht nur) Astrologisches zunutze machen, während sie im öffentlichen Rahmen lautstark gegen den „Aberglauben“ lamentieren.

Wieviel tiefer kann eine Gesellschaft denn noch in erkenntnisverweigernde Ignoranz, Indifferenz, Idiolatrie und Hypokritie degenerieren, während zeitgleich die „Krone der Evolutions“- und „Fortschritts“-Hallelujas aus allen Rohren geblasen werden? Und, ist es denn wirklich zukunftsorientiert, rigide Verfälschung von Spiritualität mit deren noch rigiderer Verdrängung zu kompensieren? Systematisch und kategorisch die Cholera mit der Pest auszutauschen? Wie kann man einer Disziplin vertrauen, sich ihr hingeben, die für ihre (mit eigenen Methoden nicht beweisbare) heilige Kuh, ihre Evolutionstheorie, munter eben diese ihre eigenen Methoden über Bord wirft, um sie als verbindlich zu deklarieren? Während zur gleichen Zeit mit Vehemenz von Astrologen „wissenschaftliche Beweisbarkeit“ eingefordert wird? Darwin selbst schrieb: „Das Einzige, was den Kritikern meiner Theorie recht gibt, sind die fehlenden Zwischenglieder.“  Man beachte: „Das Einzige“!  Es ist evident, daß durch die Evolutionstheorie im globalen Bewusstsein das Prinzip göttlicher Schöpfung ausgehebelt werden soll.

Neben den sich all dem hingebenden, an den eigentlichen Schalthebeln Sitzenden, erscheinen am widerwärtigsten wohl die in wissenschaftlicher oder klerikaler Kluft daherkommenden, kerzengerade strammen Ausblender und Vollstrecker, sich wahlfrei in „sprungbereiter Feindseligkeit“, in Gauleiter-Manier, schulmeisterhaft, in triefend herablassender Arroganz oder als Stultifikatoren gebärdend, deren Mentalität schwerlich anders als die des Inquisitionstribunals Galileis zu kategorisieren ist – „Rechtgläubige“, sozusagen.

Es ist schwer zu differenzieren, ob in der Skala des Verachtenswerten die Schergen der Concordia, sich erleuchtet Wähnende, für sich selbst Nutzen ziehende Trittbrettfahrer, die in so manchen „eingeweihten“ Zirkeln sich in „Arkandisziplin“ selbstherrlich suhlenden „Schweiger“ oder die virös in metaphysikalischem Terrain auftretende Armada beflissen hantierender Wahrheitsverdreher an führender Position rangieren. Partners in crime!

Allein, der Garten des Herrn ist groß, die Sonne scheint unerschütterlich für oder gegen alle, und auch Madame de Astrologia zieht es möglicherweise voyeuristisch vor, die „Vielheit des Seins“ zu betrachten, die Dinge geschehen zu lassen. Immerhin bezichtigen diese Instanzen den Klarsichtigen nicht der Häresie und Misanthropie.

„Warum sollte man denn die
astrologischen Konstellationen
nicht beachten? Es käme doch
auch niemand auf den Gedanken,
einen Weg, den man geht,
eine Straße, die man befährt,
nicht im Auge zu behalten.“
CR

Ganz prinzipiell verfügt jedes astrologische System über beachtliche Ressourcen, um die Erscheinungen der Seinsebene im weitgehend ganzheitlichen Rahmen zu erfassen. Dies gilt auch und gerade für die dunklen Potenziale, welche im Tsunami sogenannter „Aufklärung“ leider auch in so manchem psychologisierenden westlichen Astrologenhirn aus ganz verschiedenen Motiven in Grund und Boden relativiert werden. Wohlgemerkt wären nachgerade diese Potenziale zu konstatieren und nicht zu verdrängen oder schönzureden – desweiteren man sich notwendigerweise Gedanken über sein Verhältnis hierzu zu machen hat, oder anders formuliert, sich im Besonderen als Astrologe über kurz oder lang mit ziemlicher Sicherheit Gedanken machen wird.

Jedem, der es noch nicht wissen sollte, sei gesagt, daß bei Exkursionen in die „unsichtbare Welt“ die Binsenweisheit gilt, daß man nass wird, so man ins Wasser geht, und daß man sich verbrennt, geht man ins Feuer. Je tiefer man vordringt, umso mehr wird das so sein. Daran führt unvermeidlich kein Weg vorbei – auch wenn man noch so komplexe, bestenfalls auf Wunschdenken basierende Wolkenkuckucksheime konstruiert. Auch und gerade das gehört zur Wahrheit!

In diesem Sinne ist über alle Disziplinen hinaus die Wahrheit des Lichts als Wesenheit zu begreifen, die sich nicht öffnet und die man nie verstehen wird, wenn man sie beugt, schlecht behandelt, beherrschen will oder Schlimmeres. In letzteren Fällen offenbart sich in zunehmendem Maße dieser furchtbare Sog, die Wahrheit des Dunklen, die man – vorausgesetzt, noch halbwegs bei Verstand sowie nicht willens zu sein, sich profitierend zu „arrangieren“ oder dem hinzugeben – angesichts des Entsetzens niemals wissen wollte oder sich, mit Schulwissen ausgerüstet, nahezu standardisiert mit dem Dünkel der Arroganz, der Selbstüberschätzung oder Vergleichbarem behaftet, nicht vorzustellen vermochte.

Es sei (nicht nur) für Astrologen nachdrücklich angeführt, daß das Schüren „irrationaler Ängste“ eine ebenso infame Vorgehensweise repräsentiert wie das Nehmen lebensnotwendiger Mechanismen, welche, nicht eben selten einen verklärten und übertrieben vertrauensseligen Klienten hinterlassend, diesen ins offene Messer laufen lässt. Es ist eben nicht die Aufgabe eines seriösen Astrologen, aus welchen Gründen auch immer eine gülden strahlende Scheinwelt zu projizieren, die Dinge schönzureden oder Wahrheit zu beugen und das vielleicht noch mit „Verantwortung“ zu verwechseln oder zu deklarieren – das tun andere schon zur Genüge!

Welchen Weg man beschreitet, entscheidet sicherlich jeder für sich – doch das Aufstellen falscher Wegweiser ist ein spirituelles Vergehen sondersgleichen. Je nach Equipment des Vortragenden ist wohl die gebetsmühlenartige Relativierung von Gut und Böse der entweder dümmlichste oder eben widerlichste, verschlagenste Wegweiser.

Mittlerweile jedoch hat die auf allen Ebenen arbeitende Manipulationsmaschinerie flächendeckend das Bewusstsein des Menschen in ungeheuerlicher Weise der einstigen Gewissheit um die Causa finalis beraubt, und wir finden unzählige, sehr wohl auch hochgebildete Charaktere vor, die nach langjähriger kompletter Gehirnwäsche in aller Inbrunst und Selbstsicherheit bis zum Fanatismus glauben, was ihnen die „New Religions“ oktroyier(t)en.

Hochgradig verderblich freilich werden sich die fragwürdigen Bestrebungen zeitigen, welche ein der Concordia anbiederndes Astro-Aggiornamento forcieren, denn bei konsequentem Durchdenken der vorliegenden komplexen Dimensionalität ist aufgrund des volitiven Ausschließens von Wirklichkeit ein Scheitern auf der ganzen Linie, wie es e.g. in der Psychopharmakologie zu konstatieren ist, vorprogrammiert.

Last but not least haben wir im Irdischen zu allen Zeiten eine Inquisition der jeweils vorherrschenden Lehrmeinung vorliegen, wie sie in der Moderne, wenn auch mit jedenfalls in der westlichen Hemisphäre so empfundener moderaterer Methodik, seit dem 17.-18. Jahrhundert, dem historisch so benannten Zeitalter der Aufklärung, die Wissenschaft ausübt, welche eifernd und emsig Metaphysikalisches atomisieren und sich in Ausschließlichkeit auf dem Throne der Allwissenheit Geltung verschaffen will, wie nun auch die Kirchen, nicht mehr benötigt und ums Überleben kämpfend, schmerzlich erfahren müssen.

„Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen mißfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern. Der, der sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr. Der, der sie aufzuklären versucht, stets ihr Opfer.“
Gustave Le Bon

Eine brodelnde Schlangengrube aus Brainwashing betreibenden Institutionen der Macht, welche permanent doktrinalmanipulative Sophismen, Rabulismen und Euphemismen publizieren, persuasiv wie suggestiv oktroyierte systemkonforme Doktrin, gerade das wiedergebend, was man genuin nicht unter „Wahrheit“ versteht, flankiert von den nie denkenden, sondern stets nur ausführenden Organen der Überwachung und Durchsetzung. In allen Zeiten beugt sich die Majorität, so sie um diese Dinge überhaupt wissen sollte oder will, aus ganz unterschiedlichen Motiven solch kontemporärem Diktat, und nur wer sich bewegt, spürt die Fesseln. Wie auch immer, schließt man den Gedanken apokalyptischer Bereinigung aus, steht auf Erden nicht zu erwarten, daß sich an diesen den Herdenstrukturen analogen Vorgängen jemals etwas ändern wird, soll, kann oder darf. Nun denn, ein weiteres Mal nichts Neues unter der Sonne.

Zeitgleich infiltriert nun im Zuge einer in gar keiner Weise auch nur entfernt eindeutig definierbaren „Neuen Weltordnung“ eine falsch verstandene, rauschhafte und atemlos vorangetrieben entfesselte „Freiheit“ bar aller Ethik unseren Planeten, und auf den Fahnen der schon immer dagewesenen und in allen Ebenen etablierten Verführer offenbart sich die kontinuierlich vorangetriebe Entwertung aller Werte. Weil diese Bewegung kein Zentrum kennt, ist es kaum möglich zu konkretisieren, in welchen Anteilen man sie als Gegenbewegung zur oben eruierten szientistischen Ideologisierung, als dieser dazugehörig oder im Rahmen eines bestenfalls opportunistischen Irrlichterns sehen soll.

Wäre eine solche Entwicklung aber nicht gewollt, würde sie nicht geduldet: Das unheilvolle, mittlerweile ebenso subtil wie mehr und mehr perfektioniert ineinandergreifende Konglomerat aus raubtierkapitalistischen Wertmaßstäben, maßloser Konsumorientierung, der Entwurzelung des Individuums, der Idealisierung niederer Triebe, manipulativ als „Freiheit“ deklariert, medienpolitsch angeheizt, somit forciert, Funktionalisierung und Verbrauch der Wesenheiten für die Zwecke der Ökonomie bei gleichzeitigem Aufrechterhalten permanenter Krisenangst, der Infragestellung metaphysikalischer Inhalte, das Etablieren der Relativierung als Grundprinzip, die Realisierung Orwell’scher Total Control, um qua lückenloser Überwachungsszenarien, Kompatibilitätsselektion und sukzessivem Ausschalten kritischer Stimmen das globaltotalitäre Prinzip in Stein zu meißeln – all dies führt den Menschen in fundamentale subjektive Instabilität, ultimative Entmündigung wie gleichsam kollektive Abhängigkeit, und verunmöglicht eine Orientierung in höhere Bewusstseinsebenen. Letztbeidiges ist im Rahmen herrschender Doktrin hochgradig erwünscht, da eigentliche Zielsetzung, und führt in eine lebensfeindliche Gesellschaftsstruktur.

Welch verhängnisvoller Trialismus! Entartete Wissenschaft, etabliert als unantastbare Institution der Entwicklung ideologischer Paradigmen wie monströser funktionaler Methodik und Technologie contre nature, Hand in Hand gehend mit den Interessen des globalisierten Big business, die Staatsgewalten, supranational agierend, ein bis ins letzte Detail ineinandergreifender Mechanismus. Wissenschaft und Ökonomie als Hauptachsen, die Quadriga Legislative, Exekutive, Judikative und Mediative 4 als willfährig ausführende Organe fungierend, Klerus und Philosophie zur Karikatur degradiert; ein herz- und seelenloses System, sakrosankt-tabuisiert, gebetsmühlenartig als Maß aller Dinge an alle erreichbaren Leinwände dieser Erde projiziert, sich die Bälle zuspielend, sich zunehmend unverhohlener als definitive Aufhebung der natürlichen Ordnung offenbarend, niederen Schwingungen ungleich fulminantere Macht einräumend als nur annähernd angemessen. Erneut stellt sich die Frage, in welchen spirituellen Bereichen diese Prinzipien ihre inhaltliche Analogie aufweisen.

Ein jedes System, eine jede Ideologie hinwiederum beinhaltet bei allem offensichtlichen Bedürfnis zur Assimilation vice versa die prinzipielle Charakteristik, ausschließlich zu sein, und damit ausschließend – sie schließt notwendigerweise das mit ihr Unvereinbare aus. Man weiß um dieses nur allzu bekannte Gesetz des Vorgangs zur Genüge aus allen, auch dezidiert „nicht-spirituellen“ Bereichen, wie bspw. den bis zum Abwinken rational auftretenden Geisteswissenschaften, natürlich explizit aus der populistischen Politik; gewiss auch der IT, wo allen voran so mancher Homo unixicus mit Kreuzzugs-Fahne armiert durch die Lande fanatisiert.

Und so finden wir gleichsam im esoterischen Sektor so einige teils hochgradig exklusivistische Religionen vor, welche von nicht eben Wenigen vom Strukturell-Inhaltlichen her als „Sekte“ kategorisiert werden – e.g. das Lectorium Rosicrucianum, per se eine Denomination bzw. Religion, oder im astrologischen Bereich die Münchner Rhythmenlehre, welche von so manchem Zeitgenossen nicht gerade ohne Grund als Sekte wahrgenommen wird (lat. secta, „Richtung“, von sequi, „folgen“, in der Bedeutung beeinflusst von secare, „schneiden, abtrennen“).

Am Rande soll nicht unerwähnt bleiben, daß auch bspw. über Zen, Yoga oder Taijiquan, explizit via deren meditativer Potenziale, spirituelle Inhalte transportiert werden und sich die diesbezügliche Ausübung nicht auf das Recken und Strecken von Muskeln, Sehnen, Bändern und Knochen beschränkt – man denke nur an die gleichsam in esoterischen wie religiösen Orientierungen praktizierten meditativen Komponenten.

All diese Erscheinungen sind zum einen Artikulationen bestimmter spiritueller Kräfte, welche das Bedürfnis aufweisen, erscheinen, aufscheinen, aufleuchten zu wollen, sich zu artikulieren eben, zum anderen das Bedürfnis der individuellen Seele, sich diesen aus welcher Intention auch immer und in welcher Weise auch immer zu nähern – um das an dieser Stelle zunächst einmal wertfrei und in aller Kürze zu formulieren.

En passant wird augenscheinlich, daß sich Ideologien stets aus Vorstellungsinhalten entwickeln, welche in die Ausschließlichkeit mutieren und sich deswegen – und man sollte sich da nur nicht täuschen lassen – in gar keiner Weise auf disziplinäre Grenzen beschränken. Der Ideologe hinwiederum ist der Bruder des Fanatikers, wobei die Grenzen vom einen zum anderen verfließen. Es ist hierbei allerdings sehr wohl zu differenzieren, in welcher Intensität dieser Vorgang sich zeitigt und auf welches Spektrum er sich fokussiert oder extensiviert, denn den Eiferer findet man auch und besonders im Fußballstadion, vielleicht sogar in der Familie, und in einem selbst stecken diese Potenziale schließlich ebenso – sie stecken in uns allen – nur entschuldigt diese Erkenntnis eines sicherlich nicht: Nämlich die aus Vorstellung, Verdrängung und Schöpfungsneukonstruktion heraus resultierende allenthalben ungeheuerliche Hexenjagd auf Metaphysikalisches, Paranormales und die Astrologie, welche Letztere hierbei in ausdrücklichster Weise Wahrheit repräsentiert. Ein weiteres Mal stellt sich die Frage, in welchen spirituellen Bereichen diese Prinzipien ihre Analogie aufweisen.

In einer Zeit der Entwurzelung sehnen sich viele Menschen verzweifelt nach verlorener Verbindlichkeit, nach den Wurzeln, die ihnen genommen wurden und tagtäglich aufs neue genommen werden.

„Vulture“ (Kevin Carter, März 1993)
An die Euphemystiker: „Vulture“ (Kevin Carter, März 1993) 6
URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Kevin_Carter

Neben dem Eruieren genereller Fehlorientierung soll nun auch Sinn dieser Zeilen sein, zu vermitteln, daß trotz aller, teils aus elitären Elfenbeintürmchen unterschiedlichster Architektur kolportierter Beteuerungen so einiger nachgerade pathologisch von Liebe und Licht fabulierender, die Realitäten komplett ausblendender Euphemystiker 5 nihilo setius auch und gerade in den metaphysikalischen Disziplinen, und so auch im Astrologischen, ebenso tiefsitzende Animositäten, Unvereinbarkeiten, ja Feindschaften bestehen wie im „normalen Leben“, daß auch und gerade hier zweifelhafte Gestalten, Verführer, Populisten und Demagogen auftreten, und daß so mancher „Helfer“ vielmehr selbst Hilfe benötigen würde – und warum das so ist, wird nach dem oben Explorierten flagrant. Es sei hierzu erwähnt, daß die Proklamation alles verzeihender und vergebender Mentalität nicht allein in naiver Verklärung gründet, sondern durchaus zu prüfen ist, inwieweit mittels im (schein)heiligen Gewande daherkommender Relativierung dem Bösen ganz bewusst Tür und Tor geöffnet sowie zeitgleich eine Saat der Irrungen und Wirrungen gesät werden soll.

Auch wenn man nun dämonologische Ebenen sowie komplexere Verschwörungstheorien außen vor lässt, sollte man keinesfalls die biblischen Worte zu den „falschen Propheten“ geringschätzen. Erschwerend hierzu ergeben sich noch genügend subjektiv problematische Faktoren – was summa summarum einem jeden „Suchenden“ im Sinne von „Drum prüfe, wer sich ewig bindet“ stark dazu rät, gleichgültig welches oben angeführte Terrain zunächst intensiv zu sondieren – und im Zweifelsfalle anstelle einer permanenten naiv-idealisierenden Favorisierung und/oder Verklärung lieber ein zumindest zwischen den Zeilen aufflammendes gesundes Mißtrauen vorzuziehen.

Obgleich man bei Beherzigung des bisher Herausgearbeiteten das geflügelte Wort von den „zehn Ärzten“ und den „zehn Diagnosen“ weiß Gott in gerüttelt Maß auf die Astrologie übertragen kann, liegt dem Astrologen nun jedoch eine Grundlage vor, an welcher nicht zu rütteln ist: *Das Horoskop*. 7 Das Horoskop per se ist die *absolut eindeutige*, *absolut neutrale* zweidimensionale Wiedergabe einer bestimmten spirituellen Qualität innerhalb des Raum-Zeit-Kontinuums, eine Momentaufnahme bestimmter Verhältnisse zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort – und dieses *Bild* besitzt das unerhörte Potenzial, *objektiv* gedeutet werden zu können. Davon ausgehend, daß der Astrologe die hierfür notwendigen Voraussetzungen erfüllt, entwickelt sich auf diese Weise eine *verbindliche Aussage* sowie *verbindliche Erkenntnis*.

Seelenfänger, Hexenjäger und Inquisitoren unterschiedlichster Coleur aber verschanzen sich angesichts astrologischer Erkenntnis volitiv u.a. hinter vordergründigen Akausalitäts- und Indeterminismus-Mauern, verfälschen auf religiöser Ebene ebenso volitiv die tradierten Worte heiliger Schriften, rezitieren repitiv das „Aberglaube“-Mantra, während spirituelle Wahrheit in Comic-Manier der Lächerlichkeit preisgegeben wird – wohlwissend um die Effizienz des global offenbar ewiglich gültigen Prinzips „panem et circenses“. Das Spektrum an verschlagener Doppelzüngigkeit kennt in der Tat keine Grenzen. Sie winden sich wie Schlangen, und sie verhindern in nicht in Worten zu fassender Weise seit Jahrtausenden Wahrheit – und das nicht allein für sich, sondern in infamster Manier auch und gerade für unzählige andere und stellen sich damit, um mit den Worten Christi zu den Pharisäern zu sprechen, denen in den Weg, die die Erlösung anstreben. „Weh euch!“

„Es geschah
nicht nur damals
es geschieht permanent
Wieder
und immer wieder.“
aus: „Seelen des Dämons

Wer vor denen, die noch Ethik in sich tragen, die ungeheuerliche Dimensionalität dieses Vorgangs einmal annähernd erfasst hat, den ergreift lähmendes Entsetzen – insofern nicht im Vorfeld selbsteinlullende Erkenntnisverweigerung zur Maxime auserkoren wurde. Gleichgültige und Ahnungslose fühlen sich nicht betroffen, bei Opportunisten, Zeitgeistigen etc. fällt das Thema in die Rubrik „zu Verdrängendes“. Das Faktum, daß sich seit der von Juvenal verfassten Satire die von ihm monierten Dinge beim besten Willen nicht herausragend fundamental verändert haben, stimmt in diesem Kontext keinesfalls optimistisch. Wohlgemerkt richtete sich dessen im 1./2. Jahrhundert artikulierte Kritik an das Volk. Ich erinnere mich, ohne die beiden vergleichen zu wollen, an Gottschalks Worte: „Man glaubt immer, man müsse sie wecken, aber ganz offensichtlich sind sie wach, und sie tun, was sie für richtig halten.“

Höchst bemerkenswert von christlicher Seite hierzu das von Herbert Albrecht geschaffene Portalrelief der Mariä-Himmelfahrt-Klosterkirche Mehrerau bei Bregenz. Der Zisterzienserpater Kolumban Spahr kommentiert die Drachenszene innerhalb des Reliefs wie folgt: „Im untersten Teil der Wand drängt sich die Menschheit unserer Tage zusammen in ihrer inneren Verwirrung und ihrer äußeren Vermassung und hält auf dem Podest den bosheitserfüllten zwiespältigen Drachen hoch, dessen Fangarme sich zur Messiasmutter und ihrem Kind emporrecken.“  Bischof Friedhelm Hofmann kommentiert weiter: „Hier vermag der Drache im eigentlichen Sinne die apokalyptische Frau nicht anzugreifen, da zwischen ihm und den die Frau begleitenden Engeln eine im Relief horizontal herausgearbeitete Kluft die Berührung verhindert. Umso enger ist die Verbindung vom Drachen in Menschengestalt mit dem ‚Menschenfries‘.“ – und schließlich: „Der Drache ist die von den Menschen auf das Schild gehobene Angriffswaffe.“

Müßig zu erwähnen, daß prima facie gerade die letzten Zeilen den astrologischen Rahmen sprengen – doch das Gegenteil ist der Fall!

Melioristen glauben an Weiterentwicklung, daß sich die Dinge zum Besseren ändern würden. Demokratien haben sich etabliert, Chartas tönen vom Recht des Menschen. Wir fliegen zum Mond, haben Computer, Gentechnologie etc. Institutionalistischer sowie transhumanistischer, funktionaler Fortschritt im Zeichen der Verdrängung. Die Bilder sprechen für sich: Die Polit-Granden können in ihren ökonomischen Konferenzen nur noch fernab, von Stacheldrahtzaun und Hundertschaften Polizei geschützt, zusammentreffen.

Man muß schon enorm verblendet sein, um sich in maßloser Borniertheit unbelehrbar, unverbesserlich weiter in Irrwege zu verrennen, um die unzähligen Ausgebrannten der New Cities zu übersehen, die Auslagerung von Konflikten in Entwicklungsländer, die ungeheuerliche Vernichtung natürlicher Ressourcen usw usw, und ich werde jetzt nicht zum entsetzlichen Blutvergiessen, zum unermesslichen Schmerz, zur Qual, zum Leid und zum Grauen auf diesem Planeten überleiten, welches sich trotz aller guter Taten wieder und wieder offenbart, werde jetzt nicht die Theodizee behandeln, und ob in der Umkehrung der Dinge aus Gutem nur Böses resultieren kann. Es ist jedoch eine Frage des Respekts vor den in Raum und Zeit gefangenen Seelen, dies nicht unerwähnt zu lassen. Und wiederum stellt sich die Frage, in welchen spirituellen Ebenen diese Artikulationen ihr Pendant finden.

„Warum ist der Mensch in 2000 Jahren Christentum nicht besser geworden?“ fragte August Everding aus guten Gründen den damaligen Kardinal Ratzinger. „Heimarmene“ nannten das die Alten, das „Gefangen in Raum und Zeit“. Das ursprüngliche Bild des „Messias“ beinhaltete die durch ihn erfolgende Erlösung aus eben dieser Heimarmene. Aber es kam nicht das Reich Gottes, sondern die Kirche.

Selbst wenn man theoretisiert, eine wohlmeinende Wissenschaft wäre in „stillschweigender Übereinkunft“ aus welchen Motiven heraus auch immer ambitioniert, Möglichkeiten zu schaffen, durch ihre Vorgehensweisen diese Mechanismen zu überwinden, könnte man dies allenfalls müde lächelnd mit „falscher Ansatz“ kommentieren.

„The fundamental things apply
As time goes by.“
Weltbekannt durch „Casablanca

Die Mechanismen der Heimarmene bleiben ganz prinzipiell konstant. Die „Götter“ haben keine Zeit. Verstehen Sie das richtig? Und, mit Verlaub: Was macht viele so sicher, daß in welchen Himmeln auch immer gediegeneres Ambiente herrschen würde als auf Erden? „Wie oben, so unten“, lautet doch das eherne hermetische Prinzip. Die chinesische Philosophie berichtet hierzu, daß die himmlischen Hierarchien wesentlich älter seien als die irdischen, weswegen es allemal besser wäre, auf Erden zu wandeln – indes die Gnosis eher dazu neigt, das demiurgische Prinzip zu favorisieren, die Buddhisten das Nirvana, welches nach faust’scher Empirie hinwiederum wenig erstrebenswert scheint. Nun denn.

Der geneigte Leser möge die nolens volens sardonische Konstruktion des letzten Absatzes nachsehen. All denen, die tatsächlich die Stirn besitzen, zu behaupten, sie könnten erschöpfend, konkret und verbindlich diesbezügliche Abläufe erläutern, wird hiermit Gratulation entsandt.

Innerhalb der Landschaft der Zeit jedenfalls artikulieren sich seit je die strukturell-inhaltlichen Mechanismen der Heimarmene, und innerhalb dieser die „Herdenregeln“ – und das immer und überall, gleichgültig ob man sich nun in eine religiöse Gemeinschaft, eine politische Partei oder einen Sportverein begibt. Es spielt keinerlei Rolle, ob man sich denn am arktischen oder antarktischen Pole oder am Äquator befindet. Differenzen hinsichtlich kultureller Provenience kann man natürlich konstatieren. Dennoch: Das hier ist Planet Erde, und gleichgültig welches Land befindet sich weder in einem anderen Universum noch einer anderen Dimension. Man findet überall die Liebe, den Hass, den Großmut, den Kleinmut – wo gibt es sie nicht, die Potenziale der „Lions and Lambs“? Man fliegt etwa zehn Stunden nach Zhōng Guó. Doch auf’s Ganze bezogen ist die Welt in der Tat klein, „Dust in the Wind“. Viele vergessen das, oder wissen es zwar, verkennen aber die daraus resultierenden Konsequenzen, oder die reflexive Dynamik der Herde vereinnahmt.

Man sollte beachten, daß das Inhaltliche zählt, nicht das Vordergründige.

Die elementaren Mechanismen der Heimarmene betreffen die Wesenheiten dieser Seinsebene im strikt holistischen Sinne. Diese Angelegenheit ist definitiv nicht mit gleich welcher zwielichtiger Regierungsform, gleich welcher doppelbödiger politischer Ideologie, gleich welchem noch so philosophischem, humanistischem oder idealistischem Konzept, weder peu à peu noch via „Sturm auf die Bastille“ o.ä. zu lösen, da sie die mit weitem Abstand grundsätzlichste von allen ist. Darüber hinaus entzieht sich der Handlungsspielraum weitestgehend irdischen Einflußnahmemöglichkeiten.

Warum sollte sich an den elementaren Mechanismen etwas ändern?
Wer oder was könnte daran interessiert sein?
Oder anders gefragt: Wer oder was nicht?

„Lerne die Zeit kennen
und erwarte den,
der über der Zeit ist,
den Zeitlosen.“
Ignatius von Antiochia

Nichts, aber gar nichts deutet auf eine Modifikation der Heimarmene hin, insbesondere nicht aus „eigener Kraft“. Eher noch zeichnet sich ein katastrophales Strafgericht ohnegleichen ab. Nach nicht allein des Autoren kassandrischen Empfindens steht die Menschheit in den Toren einer seit Langem fälligen und hochgradig notwendigen Bereinigung. Inwieweit sich die Mechanismen der Heimarmene verändern werden, ob oder wann die Prophezeihung der Apokalyse eintreten wird, das vermag dezidiert kein Sterblicher zu sagen (vgl. Matthäus 24,36).

Aber wie auch immer: Es tut sich etwas. Es kippt. Jetzt.

Bei allem Wissen um die Dinge, bei aller Hingabe, Demut und Liebe, bei aller Gewißheit und bei aller gottvertrauenden Hoffnung auf Erlösung versöhnt oftmals allein die Erkenntnis, daß „das Schicksal“ die Dinge ausgleicht, und das mit einer solch unglaublichen Präzision, wie sie kein manifestiertes Wesen je vollziehen kann.

[explicit]

Um nicht den Eindruck unseligen Defätismusses zu hinterlassen: Der Autor für seinen Teil, und dies soll die Schlußbemerkung einleiten, hat in all den Jahren keine der Astrologie vergleichbare Disziplin kennengelernt: Religionen und Wissenschaften bestechen durch abgrenzendes Naturell, die Philosophie verliert sich im Dialektischen.

Ein guter, mithin erfahrener Astrologe ist befähigt, ein der Individualität analoges Bild zu erfassen, dieses zu interpretieren, plausibel zu erläutern und Wege aufzuzeigen, um die über das Horoskop erfahrbare Wirklichkeit zu erreichen. Dieser Vorgang ist ein in der Tat strikt individueller, und keine andere Disziplin ist befähigt, diesen so präzise und treffsicher zu vollziehen. Zeitgleich steht die wahre Astrologia im Hinblick auf das Erfassen komplexer Dimensionalität in keiner Weise Disziplinen wie der wahren Philosophia oder der wahren Religiösität nach – besitzt eher noch das Potenzial, ihnen voraus sein zu können. Weitestgehend umfassende Erkenntnis freilich ist nur durch gesamtheitliche Schau zu erreichen. Wer aber die astrologische Ebene ausblendet, wird niemals zu solcher gelangen.

Abschließend jedoch sei nochmals ebenso notwendig wie nachhaltig vor den Gefahren sorgloser Vorgehensweise, ob bewusst oder unbewusst, und vor allem vor den falschen Wegen gewarnt! Dinge vergehen – doch nicht alles wird vergeben.

Claus Rotter
22.07.2010, 22:22h
Redigierung I am 03.10.2012, 04:33h
Redigierung II am 20.10.2012, 23:00h
Redigierung III am 20.12.2012, 04:34h
Redigierung IV am 11.02.2017, 00:49h

Fußnoten
  1. Der Konfession nach römisch-katholisch, ringt der Autor in der aktuellen Phase zwischen religionstheologischem Pluralismus und Inklusivismus, wobei sich die Tendenz wohl eher zum Letzteren hin orientieren wird. Es sei jedenfalls bemerkt, daß der Autor als Astrologe teils nicht mit den Bemerkungen im Katechismus der Römisch-Katholischen Kirche konform geht (CCC, 3. Teil, 2. Abschnitt, 1. Kapitel, Artikel 1, Absatz III, 2110 ff.), konkret bezogen auf die allzu knappen und sehr pauschalierenden Definitionen zu Divinatio et magia (Wahrsagerei und Magie, Absätze 2115-2117). Als Astrologe will und muß der Autor an dieser Stelle höchst nachhaltig betonen, daß sowohl die im Absatz 2116 als auch alle weiteren im letztbegründenden Gewande daher kommenden hierzu angeführten Passagen in gar keiner Weise den Modus operandi seriös praktizierender Astrologen bzw. die Charakteristik der Astrologie schlechthin widerspiegeln. Bspw. stellt die Vorgehensweise des Autors keine Mißachtung des Ersten Gebots dar, welches er wie alle Gebote sehr ernst nimmt. Nicht der „Stein des Anstoßes“ ist die Waffe, sondern die Hand, die ihn führt und zur Waffe macht. Es ist deswegen widersinnig, Steine zu verteufeln und verbieten zu wollen. Alles verbieten zu wollen, was möglicherweise mißbraucht werden könnte, würde die komplette Aufhebung allen Seins bedeuten, denn alles kann mißbraucht werden. Auch und gerade die Bibel wird in Händen Satans zur Waffe. Eine erschöpfende Behandlung dieser Thematik würde jedoch den Rahmen einer Fußnote sprengen.
  2. CCC, 3. Teil, 2. Abschnitt, 1. Kapitel, Artikel 1, Absatz III, 2115-2117, „Wahrsagerei und Magie“); vgl. Fußnote 1.
  3. Es sei erwähnt, daß der Autor nicht als Verächter von Materie und Funktion zeichnet, wie das e.g. im Christentum längere Zeit der Fall war und mit dem Begriff der Leibfeindlichkeit umrissen wird. Um mit Platon zu sprechen, können die Ideen nur in der Materialis Erscheinung werden. Vom Erstbeweger ausgehend, bedingt hier das eine das andere. Dem gemäß ist es nicht die Priorität des Autoren, die astrologischen Mechanismen geringschätzend zu überwinden, wie das e.g. in diversen esoterischen Vereinigungen angestrebt wird. Ein kontextuell gleichsam folgerichtiges wie unvermeidliches eschtalogisches Thema ist das (a)thanatistische. Die Finalis betreffend bestehen gravierend differente Betrachtungen, auf welche in einer Fußnote nicht eingegangen werden kann.
  4. Die erstmalige, im Wesentlichen für die westliche Hemisphäre historisch relevante Gewaltenteilung wurde von Jesus Christus formuliert mit den Worten: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist“. Dies manifestierte die Trennung von Staat und Kirche. Die theoretischen Grundlagen für die zweite historisch relevante Gewaltenteilung in Legislative, Judikative und Exekutive entstammen Geist und Feder des französischen Philosophen und Staatstheoretikers Montesquieu. Im Verlaufe des 20. Jahrhunderts etablierten sich die Medien in zunehmendem und sehr wohl beängstigendem Maße als die vierte Gewalt (Quadriga Legislative, Judikative, Exekutive und Mediative).
  5. Euphemystiker: Neologistische Wortkomposition aus „Euphemismus“ und „Mystiker“; Menschen, die sich aus unterschiedlichsten Gründen dazu berufen fühlen, metaphysische Wahrheit schönzureden und bis zur Unkenntlichkeit zu beugen, wie dies gleichsam so manche Priester tun, indem sie weichgespülte Wohlfühl-Szenarien und Wattebäuschchen-Konstrukte vom ausschließlich und immer nur „lieben Gott“ herbeifabulieren, theoretisieren, abstrahieren, relativieren, intellektualisieren und philosophieren. Condicio sine qua non. Demzufolge könnte der „liebe Gott“ nicht mal dem Teufel etwas zuleide tun, welcher Letztere im Nexus wegtheologisiert werden musste (Conferatur Heinrich Heine: „Es sind in Deutschland die Theologen, die dem lieben Gott ein Ende machen.“ - „Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland“, P20, HSH, Seite 457).
  6. Das Photo zeigt ein halb verhungertes kleines sudanesisches Mädchen, welches auf dem Weg zur Essensausgabe zusammenbrach. Im Hintergrund ein auf baldiges Mahl lauernder Geier. Für dieses Photo gewann Kevin Carter 1994 den Pulitzer-Preis. Zwei Monate nach der Auszeichnung beging er Suizid.
  7. Aus dem Griechischen: ωροσκόπιο, horoskopio, von ὥρα, hora, Stunde, und σκοπεῖν, skopéin, auf etwas zielen, auf etwas blicken, „beobachten“, mithin „Stundenschau“. Höchst eindeutig der Bezug auf die Geburts(„doppel“)stunde, nicht den Monat. Wäre Letzteres der Fall, würde der Terminus nicht „Horoskop“ lauten, sondern „Menaskop“, nach gr. μήνας, menas, Monat. Streng genommen müsste man, so man dieser Linie folgt, vom „Blick auf die Minute“ sprechen, was dann nach gr. λεπτό, lepto, Minute, λεπτόσκόπιο, Leptoskop, lauten würde. Noch strenger genommen bzw. die präziseste Formulierung wäre dem gemäß „Blick auf die Geburtszeit“, also nach gr. γένεσις, genesis, Geburt, sowie καιρός, kairos, oder χρόνος, chronos, Zeit - wahlfrei hierzu evtl. „Blick auf den Aszendenten“, wobei im Griechischen ωροσκόπος bereits zur Benennung des Aszendenten gebräuchlich ist. All diese Bezeichnungen geben wohlgemerkt nicht den „Blick auf das gesamte Horoskop“ wieder. Weitere Umbennenungsansätze wären bspw. „Kosmogramm“, „Strukturbild des Wirklichen“ oder der Anglizismus „Chart“. Wollen wir keine Erbsen zählen und die Kirche im Dorf lassen. Der begriffsumreißende Terminus „Horoskop“ hat sich seit langem sprachlich etabliert und bedarf keiner unnötigen, verwirrenden Modifikationen oder „Präzisierungen“.
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