中國朝代
Chinesische Dynastien
Tabelle I: Die chinesischen Dynastien | Tabelle II: Die chinesischen Dynastien (detailliert)
Die traditionelle Chronologie der chinesischen Dynastien beginnt mit den „Drei Erhabenen und Fünf Kaisern“ 三皇五帝 (sānhuáng wǔdì), eine mythische „Dynastie“ im weiteren Vorfelde der in Artefakten dokumentierten Xià-Dynastie 夏朝 (xiàcháo). Die sānhuáng 三皇 finden im Sinne apotheoisierter Urkaiser als Begründer der chinesischen Kultur Verehrung, die wǔdì 五帝 als idealisierte älteste Kaiser vor dem Dynastientum in realiter. Zu den Protagonisten des chinesischen Pantheons zählt der „Gelbe Kaiser“ Huángdì 皇帝. (1)
Wie in den Definitionen zum hinduistischen Krita-Yuga gilt die Ära der sānhuáng wǔdì als das sich durch Gerechtigkeit, Wahrheit, Tugend und Reichtum auszeichnende Goldene Zeitalter Chinas.
三皇 sānhuáng |
|
五帝 wǔdì |
伏羲 |
Fú Xī |
天皇 |
tiānhuáng |
皇帝 |
Huángdì |
女媧 |
Nǚwā |
地皇 |
dìhuáng |
顓頊 |
Zhuānxū |
神農 |
Shénnóng |
人皇 |
rénhuáng |
嚳 |
Kù |
|
堯 |
Yáo |
舜 |
Shùn |
Die Ausübung zentraler Regierungsgewalt im Sinne der erstmals 221 v. Chr. in der Qín-Dynastie 秦朝 (qíncháo) vollzogenen Vereinigung des chinesischen Reiches durch Qín Shǐhuángdì 秦始皇帝 war vor diesem hochrelevanten Ereignis mittelreichischer Historie sicher nicht gegeben (2), doch blicken wir in der Mythologie tief in die Seele, das Selbstverständnis sowie das Werden und Sein nicht nur des chinesischen Volkes.
Die nach kontemporären wissenschaftlichen Erkenntnissen bis ins Paläolithikum verifizierten Ursprünge chinesischer Kultur übertreffen die vergleichsweise in gewisser Bescheidenheit vorgetragenen mythischen Umschreibungen bei weitem. In der Tat bewegt man sich hier in den Dimensionen indischer Yugas. Ob ihres durchaus intuitiven Wissens um die Wurzeln ihrer vieltausendjährigen Geschichte wundern sich Chinesen nicht um diesen Umstand.
Mythen und Kosmogonien um vor Aberjahrtausenden versunkene Hochkulturen (e.g. Lemuria, Atlantis) sollen hier volitiv nicht thematisiert werden. Jedenfalls sei bemerkt, daß einige hunderte oder tausende Jahre, gemessen an kosmischen und damit sehr wohl irdischen Zyklen, keinen bemerkenswert langen Zeitraum charakterisieren. Dèng Xiǎopíng 鄧小平 beantwortete die Frage nach seiner Einschätzung um die Bedeutung der französischen Revolution (1789‒99) mit den weisen Worten, es sei noch zu früh, um etwas darüber aussagen zu können.
Zeitgenössischen planetologischen Theorien, Forschungen und Schätzungen zufolge beläuft sich das Alter unseres Sonnensystems respektive der Erde auf etwa 4,6 Milliarden Jahre. Der sogenannte „Urknall“ soll sich vor etwa 13,8 Milliarden Jahren ereignet haben. Aktuellere paläoanthropologisch-archäologische Funde zur nach gängiger Lehrmeinung so definierten Hominisation datieren in früheste Perioden mehr oder minder menschlicher Urgeschichte vor 4 bis 5 Millionen Jahren; die Einordnung älterer Funde (6 bis 7 Millionen Jahre) in die Phylogenese des Menschen ist noch ungeklärt bzw. umstritten (3).
Wie dem auch sei: Mythos wie auch Kultus sind aufrechtzuerhalten. Desaströs zeitigt sich weniger im Narrativ tradierter Mythos, als vielmehr seitens materialistischer Ideologie auf allen Ebenen des Metaphysischen vorangetriebene allzu rationalistische Entmythologisierungsbestrebung.
Doch Dynastien kommen und gehen: „All things must pass“. Aus der Perspektive jenseits von Raum und Zeit scheinen nicht wenige Movens, Topoi und Paradigmata irdischer Hochrelevanz allein zyklisch, flüchtig, vergänglich,
„Eitelkeit und ein Haschen nach Wind“. Und aus dem Ewigen entwickelt sich die wahre Vernunft, welche Kant’scher Anthropozentrismus nie akzeptieren wollte.
„Nur die Ewigkeit und alles, was jenseits liegt, ist für uns wichtig.“
CR | 190205
Fußnoten
- ↑ Der chinesische Mythos schließt die Apotheose ganz explizit ein.
- ↑ Qín Shǐhuángdì 秦始皇帝 war es auch, der die Erbauung der großen chinesischen Mauer veranlaßte; er zeichnet gleichsam für die große Schriftvereinheitlichung bedeutend. Bedauerlicherweise zeichnet er u. a. auch als großer Bücherverbrenner, e.g. jener des Konfuzius (Kǒngzǐ 孔子, Kǒngfūzǐ 孔夫子). Robuste Vorgehensweisen waren in früheren Zeiten nicht unüblich. Ähnliche Vorgänge des Ausmerzens der Intellektuelle sowie unliebsamer Traditionen wiederholten sich unter Máo Zédōng 毛泽东 (Kulturrevolution etc.). Robuste Vorgehensweisen waren/sind auch in späteren Zeiten nicht unüblich.
- ↑ All dies gemäß dem Goldenen Kalb (vitulus aureus) der Wissenschaften, der Evolutionstheorie.